Synagoge

Die Synagoge war zu allen Zeiten Raum des Gebetes der Gemeinde. Die Synagoge ist aber zeitgleich ein Symbol jüdischen Lebens, oftmals auch für jene, die am religiösen Leben nicht teilnehmen. Wenn Synagogen zerstört werden, beginnt dieses Leben zu erlöschen.

Die Salzburger Synagoge befindet sich in der Lasserstrasse 8 unweit der Linzergasse im Stadtteil Schallmoos.

Die Errichtung des ursprünglichen Bauwerkes geht auf eine Initiative des böhmischen Fabrikanten Ignaz Glaser (1853-1916) zurück, der hierfür bereits 1891 erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellte. Mit der Realisierung des Bauvorhabens sollte es allerdings noch bis 1901 dauern. Erst zum jüdischen Neujahrsfest dieses Jahres konnte der von Prof. Gottlieb Winkler errichtete Bau schließlich seiner Bestimmung als Gebetsraum zugeführt werden.

Die Synagoge ist aufgrund der seinezeitigen behördlichen Auflagen einige Meter von der Straße zurückversetzt. Wohl um damit nicht mehr so leicht sichtbar zu sein. Im Zuge des Novemberpogroms wurde das Zentrum jüdischen Lebens in der Salzburger Landeshauptstadt 1938 vollkommen zerstört.

Sämtliches Inventar und die Fenster wurde dabei herausgerissen, sodass im Wesentlichen nur mehr die Grundmauern bestehen blieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten an dem Gebäude zunächst nur die notdürftigsten Arbeiten vorgenommen, erst durch maßgebliche Unterstützung privater Spender konnte die Synagoge in den Jahren 1967 bis 1968 vollkommen instandgesetzt, renoviert und wiedereröffnet werden. Dabei ist es gelungen die historische Fassade wiederherzustellen.

Die Synagoge in der heutigen Gestalt folgt dem orthodoxen Ritus, der eine Trennung zwischen Männern und Frauen beim Gebet vorsieht. Erreicht wird dies durch eine Damenabteilung, die im Westen des Betsaales angeordnet ist. Männer- und Frauenabteilung verfügen über separate Eingänge an der Südseite des Gebäudes.

Der Gebetsraum ist mit einer Fixbestuhlung mit Pulten ausgestattet, er verfügt über insgesamt 128 Sitzplätze, davon 85 in der Herren- und 43 in der Damenabteilung. In der Mitte der Herrenabteilung befindet sich, über dem Raumniveau, die Bimah, das Pult für die Thoralesungen angeordnet. An Ostseite liegt der mit Marmor verkleidete Thoraschrein, den ein antiker Thoravorhang (Parochet) aus der burgenländischen Gemeinde Deutschkreuz ziert.

Im Ostteil des Gebäudes sind auch die Verwaltungsräumlichkeiten der Kultusgemeinde zu finden. Auch sie sind über einen separaten Eingang zu erreichen.