GESCHICHTE
Zeittafel zur Geschichte der Juden in Salzburg
Erste stärkere jüdische Ansiedlung von Juden unter Ludwig dem Frommen.
Aufgrund einer Pestanschuldigung kommt es zu einer Judenverfolgung, der 1.200 Personen zum Opfer fallen.
Erste Rückkehr von Juden nach Salzburg
Erste urkundlich belegte Synagoge
Einschränkung des Koscher-Fleisch-Verkaufs
Die Synagoge der jüdischen Gemeinde wird zum Brauhaus.
Synagoge am heutigen Kranzlmarkt 2 (bis 1498 in Betrieb)
Urkundliche Erwähnung einer Mikwah in Hallein
Beschuldigung der Entwendung einer Monstranz führt zur „Verbannung für immer und ewige Zeiten“. Zerstörung der Synagogen in Salzburg und Hallein
Übernahme des Toleranzpatentes von Joseph II. durch den Salzburger Erzbischof Hyronymus Graf von Colloredo (1772-1791).
Bewegungsfreiheit für Juden in Salzburg
Trotz rechtlicher Gleichstellung in Folge der Revolution von 1848 bleibt Salzburg weiter „judenrein“
Der in Mattersburg geborene Kunsthändler und spätere Hofantiquar Albert Pollak (1833-1921) erhält als erster Jude das Salzburger Bürgerrecht.
Der Erlass des des Staatsgrundgesetzes vom 21. December 1867, über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder, bringt die endgültige Gleichstellung der akatholischen Bekenntnisse mit der katholischen Kirche.
42 Juden in Salzburg
Mit Ministerialverordnung vom 27. Mai 1876 erfolgt die Zuweisung der Salzburger Juden zur Israelitischen Kultusgemeinde Linz.
115 Juden in Salzburg
Erster Antrag auf Errichtung einer selbständigen Kultusgemeinde
Der Verfasser des „Judenstaates“ Theodor Herzl verbringt als Rechtspraktikant einige Wochen in Salzburg
Salzburg erhält eine von Linz gesonderte Matrikelführung
Den Salzburger Juden wird ein freies Feld auf dem Kommunalfriedhof zur Bestattung ihrer Toten zugewiesen
141 Juden in Salzburg
Die Israelitische Kultusgemeinde Linz bestellt für Salzburg ein eigenes Kultuskomitee mit weitgehender Autonomie
Konstituierung der Chewra Kadischa (Beerdigungsbruderschaft)
Errichtung des jüdischen Friedhofes in Aigen. Die erste Beerdigung war jene des Kaufmannes Rudolf Fürst (1852-1892). Der am 4. Dezember 1892 Verstorbene wurde am Salzburger Kommunalfriedhof enterdigt und auf dem neu angelegten jüdischen Friedhof wieder beigesetzt.
Moses Bach wird zum ersten Rabbiner der Neuzeit bestellt.
Errichtung der Synagoge in der Lasserstrasse durch das Gemeindemitglied Prof. Gottlieb Winkler, Professor an der Staatsgewerbeschule in Salzburg. Die „Einweihung“ erfolgte rechtzeitig zum jüdischen Neujahrsfest.
Bestellung von Wilhelm Pollak zum Rabbiner
Dr. Adolf Altmann (1879-1944) wird Rabbiner in Salzburg.
Albert Einstein (1879-1955) trägt am 21. September 1909 vor der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte in Salzburg seine Relativitätstheorie zum ersten Mal öffentlich vor.
201 Juden in Salzburg
Konstituierung der (nunmehr selbständigen) Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg
Rabbiner Dr. Adolf Altmann verlässt Salzburg und übernimmt das Rabbinat in Meran. In weiter Folge wird Rabbiner Dr. Viktor Kurrein (1881-1954) zum Rabbiner bestellt und versieht das Amt bis 1918.
Rabbiner Dr. Adolf Altmann wird wieder kurzfristig Rabbiner in Salzburg und übt dieses Amt bis 1920 aus.
Der Schriftsteller Stefan Zweig (1881-1942) übersiedelt von Wien nach Salzburg. 1934 emigriert er nach London.
Der Theater- und Filmregisseur, Intendant, Theaterproduzent und Theatergründer Max Reinhardt (1873-1943) ruft gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) und Richard Strauss (1864-1949) die Salzburger Festspiele ins Leben. Er lebt in weiterer Folge auf Schloß Leopoldskron und emigriert 1937 in die Vereinigten Staaten.
Rabbiner Dr. Manfred Papo betreut (1898-1966) betreut die jüdische Gemeinde Salzburgs als auswärtiger Seelsorger bis zum Jahre 1930.
Rabbiner Dr. Samuel David Margules (1884-1951) wird Rabbiner und bleibt bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung in Salzburg.
Die österreichische Volkszählung weist für das Bundesland Salzburg 239 Juden aus.
Weitgehende Zerstörung des Inneren der Synagoge in der Lasserstrasse im Zuge des Novemberpogroms. In weiterer Folge Arisierung der Liegenschaft sowie des jüdischen Friedhofs in Aigen.
Die Israelitische Kultusgemeinde Salzburg wird mit Erlass des Ministeriums für innere und kulturelle Angelegenheiten vom 17. Mai 1939 „aufgelöst“ und in die Israelitische Kultusgemeinde Linz an der Donau „eingegliedert“.
Der Verkauf der Grabsteine des jüdischen Friedhofes wird behördlich genehmigt.
Konstituierung eines jüdischen Komitees, sowie Einrichtung eines provisorischen Betsaals in der Hans Prodinger Straße 19
Hermann Einziger wird seitens der Landeshauptmannschaft Salzburg am 6. Juli 1946 zum Vorsitzenden der provisorischen Leitung der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg bestellt.
Ernst Lothar (1890-1974), Mitarbeiter Max Reinhardts schon als Direktor des Theaters in der Josefstadt und später in den Vereinigten Staaten, ist bis 1959 Regisseur der Salzburger Festspiele.
Wiedererrichtung der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg als Körperschaft öffentlichen Rechts
Errichtung eines Ritualbades (Mikwah) unter Aufsicht von Rabbiner Osias Lerner
Wiedereröffnung der Synagoge in der Lasserstrasse nach erfolgter Generalinstandsetzung
Marko Feingold (1913-2019) wird Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde
100-Jahr Jubiläum der Salzburger Synagoge; Bundespräsident Dr. Thomas Klestil (1932-2004) nimmt an den Feierlichkeiten teil.
Wiedererrichtung eines Pförtnerhauses auf dem jüdischen Friedhof in Aigen (2001 bis 2002)
Hanna Feingold wird Präsidentin. Wenige Monate danach verstirbt Marko Feingold im hohen Alter von 106 Jahren.
Der Vizepräsident der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreichs, MMag. Elie Rosen, übernimmt die Präsidiale.